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Stilsuche

Ein Grund für mich, bei dem zeitintensiven Kästner-Projekt mitzumachen, war, dass Kästners lyrische Sprache sehr viele illustrative Aspekte enthält. Er arbeitete gerne mit "Bildern" und verwendete bewusst eine Sprache, die vielen Menschen zugänglich war und ist. Er selbst sprach von "Gebrauchslyrik". Kästner hatte  sich aus einfachen Verhältnissen mit Fleiß, Intelligenz und Inspiration hochgearbeitet, aber nie den Kontakt zu seinem Umfeld verloren. High-Society, Arroganz und Dünkel waren ihm ein Gräuel.

Gleichzeitig bieten seine Gedichte aber auch eine interessante, sprachliche  Vielfalt: Von zart bis derb, von humorvoll zu satirisch, aber auch mit viel Melancholie. Ich war also auf der Suche nach einer Stilpalette, die möglichst viele Aspekte von Kästners Bandbreite visualisieren konnte. 

Die Wahl fiel dann auch auf eine Mischung von Tuschezeichung und Collage, ein Kombination, die auf die unterschiedlichen Gedichtinhalte reagieren aber dennoch eine Leichtigkeit bewahren kann.

Interessanterweise habe ich später viele Bilder, genau wie in den ersten Scribbles angedacht, realisiert.