"Mögest du alt werden und einen Enkel und einen Vogel haben."
Der Journalist Tiziano Terzani war ja nicht nur in Mustang unterwegs, sondern lebte von 1980 bis 1985 mit seiner Familie in Peking. Dort arbeitete er als erster Korrespondent einer westlichen Zeitschrift (dem "Spiegel") in China.
Neben seinen unerfreulichen Begegnungen mit dem vom Maoismus zerschlagenen China und den großen Zerstörungen der chinesischen Kultur nutzte er immer wieder die Gelegenheit, um noch das
"alte China" aufzusuchen. In seinen Texten fand ich diese liebenswerte Beschreibung, denn zum menschlichen Glück im alten China gehörten Vögel
dazu:
„Die Chinesen stellen sich ihre Kanarienvögel oder Nachtigallen nicht wie Nippes ins Wohnzimmer. Der Vogel ist ihnen Gefährte, mit dem sie spielen, plaudern und spazieren
gehen. Anders als bei uns im Westen sind die Käfige nicht mit einer Schaukel ausgestattet, auf welcher der Vogel wippend seine Beine kräftigen kann. Die alten Leute schwenken beim
Spazierengehen den ganzen Käfig hin und her, sodass nicht nur der Vogel auf der Suche nach Gleichgewicht "Gymnastik macht", sondern auch der Vogelbesitzer seine Handgelenke
lockert und damit rheumatischen Beschwerden vorbeugt."
Ich habe die Vögel lieber frei auf dem Baum sitzen aber den Gedanke des Vogels als Begleitwesen finde ich liebenswert.